Wieder haben wir das Vergnügen, euch eine Künstlerin vorstellen zu dürfen. Diesmal die Zeichnerin erinys, deren stimmungsvolle Aquarelle uns immerwieder verzaubern und in einfühlsame Welten entführen.
Hallo liebe erinys,
stell dich kurz unseren Lesern vor.
Ja moin, ich bin die erinys
aus dem hohen Norden ( ja, noch hinter Hamburg), ich zeichne
eigentlich schon seit ich denken kann, habe aber erst 2007 durch
Kakao Karten (kleinformatige Tauschkunst) meine Begeisterung dafür wiederentdeckt.
Erzähl uns etwas zu
deinen Bildern
Ich präferiere die leisen
Töne. Ich halte meine Bilder meist in 1-2 Farbtönen und dadurch
sehr aufgeräumt, ich zeichne gerne Alltagsszenen mit einem
Protagonisten und füge ihnen noch irgendein Element hinzu, was
diesen Alltag durchbricht. Die Protagonisten reagieren hierbei nie
überrascht oder verstört, sondern fahren mit ihrer Routine fort.
Oder ich zeichne
Häuseransichten, die zwar leer aber selten wirklich unbewohnt
wirken. In etwa so wie eine Stadt unter der Woche um 5h morgens
erscheint, wenn man das Gefühl hat, dass man der letzte Mensch auf
der Welt sein könnte.
Ab und zu male ich auch mal
Fantasy. Ich mag Applikationen wie Geweihe, Flügel, lange Haare,
Schnörkel. Bei Fantasybildern kann man große Gesten und opulente
Bildelemente verwenden. Im Gegensatz zu Alltagsbildern, in denen
Elemente verwendet werden, die wir alle kennen und vielleicht täglich
sehen und in Händen halten hat man bei Fantasybildern wirklich
absolute Freiheit.
Fünf Schlagworte –
zu deinem Stil und deiner Zielgruppe
Aufgeräumt- ausbaufähig-
düster- ruhig- verträumt
Machst du das haupt-
oder nebenberuflich?
Da ich nie eine Ausbildung
in die Richtung hatte und immer noch eher unsicher mit meinem
Werkzeug bin läuft es bei mir wohl noch unter Hobby oder
Liebhaberei.
Klar träumen die meisten
davon, irgendwann davon leben zu können, aber manchmal bin ich sogar
ganz froh, dass ich frei bin in dem was ich male, dass ich keine
Deadlines und keinen Redakteur habe, der mir sagt, was ich nun groß
verändern soll.
Was macht dir an deiner
Arbeit Freude? Was hat dich am meisten motiviert? Wer inspiriert
dich?
Motivation und Freude ziehe
ich wohl aus dem Dialog. Ich male ein Bild und trete damit an die
Menschen heran. Diese wiederum finden das Bild schön oder nicht
schön, verstehen es, fühlen sich verstanden, interpretieren es. Das
ist schön, denn auch wenn ich gern viel rede bin ich generell
eigentlich kein wirklich kommunikativer Mensch, aber durch meine
Bilder kann ich mich mitteilen, motiviere andere sich mitzuteilen und
starte einen Dialog. Freude macht es mir auch, wenn ich manchmal
durch den Entstehungsprozess nur noch am Verzweifeln bin und dann am
Ende aber das Bild hochhebe, angucke und denke: „ Wow, das war ich,
das habe wirklich ich gemacht. Garnicht übel.“ Malen hilft mir,
mich zu fokussieren, den Alltag hinter mir zu lassen, mir eine neue
Realität zu schaffen. Seit ich zeichne bin ich viel glücklicher mit
meinem Leben.
Inspiration? Ich lasse mich
eigentlich gern durch alles inspirieren. Hundespaziergänge,
Einkaufsbummel, Alltägliches einfach.
Aber sehr hilfreich ist die
Unterstützung die ich durch meinen Freund und meine Mutter erfahre -
und die gelegentlichen Arschtritte von Knopfimperator, sie muss mir
ab und an mal den Kopf wieder zurechtrücken.
Was wünscht du dir in
Zukunft für dich und deine Kunst?
An sich wünscht sich ja
jeder irgendwann davon leben zu können, als Künstler anerkannt und
ernst genommen zu werden. Da geht es mir nicht anders, besonders der
Part mit der Anerkennung, zudem würde ich gerne mehr Menschen
mit meinen Bildern erreichen.
Wo kann man deine
Sachen anschauen/ kaufen?
Anschauen kann man meine
Sachen auf einigen Seiten.
Auf
Facebook natürlich! Auch auf den Plattformen
Deviantart und Animexx findet man mich unter dem Namen erinys.
Wenn man Bilder von mir
kaufen möchte muss man mich auf einer dieser Seiten anschreiben. Ich
habe noch keinen Shop im Internet gefunden, der mich wirklich
überzeugt hätte.
Stehen demnächst
Märkte/ Ausstellungen an?
Ich habe mich gerade für
die Yukon und für die Mcc auf der Leipziger Buchmesse nächstes Jahr
beworben.
Wie muss man sich
deinen Schaffensprozess vorstellen? Hockst du auf dem Tisch, während
poppiger Rock aus den Boxen dröhnt? Oder hast du einen wohl
sortierten Arbeitsplatz und eine Yogamatte in der Ecke?
Chaotisch. Ich habe einen
recht geräumigen Schreibtisch auf dem der einzige freie Raum zum
arbeiten meist die Hälfte einer Schneidematte ist. Alles andere ist
vollgestapelt mit Papier, Aquarellkästen, Copics, Buntstiften und
allem was man eben so braucht. Ich finde nie auf Anhieb irgendwas,
aber wenn ich aufräumen würde, wäre das Chaos nach 2 Tagen wieder
da. Ich habe Phasen wo ich gerne Horrorfilme nebenher laufen lasse,
dann habe ich Phasen in denen ich gerne Musik höre, wobei das
wirlich alles mögliche sein kann. Von Foyer des Arts bis
Disillusion. Temporär habe ich eine Phase in der ich mal wieder
alles höre was David Nathan vorliest.
Bei welchem Künstler
oder Designer sollen wir mal vorbeischauen?
Echt? Das wäre eine sehr
lange Liste und wenn ich dann jemanden vergesse ist mir nur jemand
böse.
Knopfimperator ( ja, komm,
ich muss Schleimpunkte sammeln) macht sehr dynamische Bilder mit
einem leichten Strich, einer Farbsicherheit und einem Ideenreichtum
für die ich sie wirklich bewundere.
Es gibt einfach zu viele.
Namen, die jeder kennt und Namen, die einfach viel zu wenige kennen,
und sie alle aufzuzählen käme eher einem Künstlertelefonbuch
gleich.
Wie bist du auf
Knopfherrschaft aufmerksam geworden? Hier ist auch Platz für eine
Lobeshymne. :P
Auf Knopfimperator selber
wurde ich damals aufmerksam, als sie noch bei Kakao Karten aktiv war.
Eben da war mir bereits aufgefallen, was ich bei 10. schon erwähnte.
Auf Facebook habe ich sie dann wiedergefunden, wo sie regelmäßig
ihre Bilder, Comics, Schmuck und eben Links zum Blog postet.
Wir wünschen dir weiterhin
viel Kreativität und Erfolg!
Dankeschön, das wünsche
ich euch auch.
Dein Knopfherrschaftsteam!